Ist craniosacrale Therapie gefährlich? Risiken erklärt

Die craniosacrale Therapie gilt in der Regel als sicher, birgt jedoch einige Risiken. Bei bestimmten medizinischen Zuständen kann es zu unerwünschten Effekten kommen, wie z.B. einer Verschlechterung der Symptome. Vor der Behandlung ist es ratsam, einen Facharzt zu konsultieren, um mögliche Gefahren auszuschließen und die individuelle Eignung zu klären.

Was ist craniosacrale Therapie?

Die craniosacrale Therapie ist eine Sonderform der Physiotherapie, genauer gesagt der Osteopathie. Sie basiert auf spezifischen Manipulationen von Knochen, Gelenken und Weichteilen, bei denen nicht invasiv in den Körper eingegriffen wird. Der Therapeut übt spezifischen Druck auf Schädel und untere Wirbelsäule aus, um das angeblich erspürbare rhythmische Pulsen der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit zu beeinflussen. Ziel ist es, einen Spannungsausgleich im Schädel herbeizuführen und angebliche Fehlstellungen oder Inelastizitäten der Schädel-, Wirbel- und Beckenknochen zu korrigieren.

Die craniosacrale Therapie basiert auf dem Konzept, dass die Flüssigkeit im Gehirn und im Rückenmark rhythmisch pulsiert. Durch gezielte Manipulationen sollen Bewegungseinschränkungen der Schädelknochen, Wirbelsäule oder des Beckens korrigiert werden, um das naturgegebene Pulsieren wiederherzustellen. Die Therapeuten verwenden spezielle Handgriffe, um Störungen der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit aufzuspüren und zu behandeln. Sie behaupten, dass dies den Energiefluss im Körper verbessert und körperliche Beschwerden lindern kann.

Die craniosacrale Therapie definiert sich durch ihre spezifischen Manipulationen und ihre Ausrichtung auf die Schädel- und Rückenmarksbereiche. Sie ist eng mit der Osteopathie verbunden und wird von entsprechend ausgebildeten Osteopathen oder Physiotherapeuten durchgeführt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit dieser Behandlungsform kontrovers diskutiert wird und es keinen ausreichenden wissenschaftlichen Nachweis für ihre Effektivität gibt.

Die Geschichte der craniosacralen Therapie

Die craniosacrale Therapie ist eine alternative Behandlungsmethode, deren Ursprung und Entstehungsgeschichte umstritten sind. Es gibt verschiedene Theorien darüber, wer die Therapieform entwickelt hat.

Einige Quellen behaupten, dass die craniosacrale Therapie in den 1940er Jahren von dem amerikanischen Chiropraktiker William Garner Sutherland entwickelt wurde. Sutherland glaubte daran, dass der Schädel eine intrinsische rhythmische Bewegung aufweist und dass Manipulationen des Schädels und des Nervensystems zur Linderung von Beschwerden führen können.

Es gibt jedoch auch andere Quellen, die besagen, dass die craniosacrale Therapie älter ist und auf den Osteopathen Andrew Taylor Still zurückgeht. Still entwickelte im 19. Jahrhundert die Osteopathie, eine medizinische Behandlungsmethode, die den Körper als Einheit betrachtet und dessen Selbstheilungskräfte aktiviert.

Eine weitere Theorie besagt, dass die craniosacrale Therapie erst später von dem amerikanischen Osteopathen John Upledger entwickelt wurde. Upledger war Mitte des 20. Jahrhunderts Schüler von Sutherland und erweiterte dessen Therapieansätze.

Die genaue Entstehungsgeschichte der craniosacralen Therapie bleibt also umstritten und es ist schwer zu sagen, wer genau sie entwickelt hat. Trotzdem hat sie sich im Laufe der Zeit zu einer eigenständigen Behandlungsmethode entwickelt und wird von vielen Therapeuten angewendet.

Die craniosacrale Therapie hat in den letzten Jahrzehnten an Popularität gewonnen und wird von manchen Menschen als wirksame Alternative zur konventionellen Medizin betrachtet. Es ist wichtig zu beachten, dass es für die Wirksamkeit der craniosacralen Therapie keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege gibt und dass sie nicht von allen medizinischen Fachverbänden anerkannt wird.

Wirkungsweise der craniosacralen Therapie

Die craniosacrale Therapie basiert auf der Annahme, dass die Flüssigkeit im Gehirn und im Rückenmark rhythmisch pulsiert und dass Bewegungseinschränkungen der Schädelknochen, der Wirbelsäule oder des Beckens dieses Pulsieren stören können. Die Therapeuten verwenden spezielle Handgriffe, um Störungen der Hirnwasserströmung aufzuspüren und zu behandeln. Sie behaupten, dass dies den Energiefluss im Körper verbessert und Verspannungen lösen sowie Beschwerden wie Kopfschmerzen und Allergien lindern kann. Es gibt jedoch keinen wissenschaftlichen Nachweis für diese Wirkungsweise.

Das angebliche rhythmisches Pulsieren der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit ist eine Schlüsselfunktion der craniosacralen Therapie. Die Therapeuten glauben, dass das rhythmische Pulsieren die Gesundheit und das Gleichgewicht des Körpers aufrechterhält. Laut ihrer Theorie können Bewegungseinschränkungen der Schädelknochen, der Wirbelsäule oder des Beckens dieses natürliche rhythmische Pulsieren stören und zu Beschwerden führen.

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Die Therapeuten verwenden ihre Hände, meist in Kontakt mit dem Kopf oder dem unteren Rücken, um das angeblich erspürbare rhythmische Pulsieren der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit zu beeinflussen. Durch sanfte Druck- und Zugbewegungen versuchen sie, Bewegungseinschränkungen zu lösen und den normalen Fluss der Hirnwasserströmung wiederherzustellen. Dies soll zu einer Verbesserung des Energieflusses im Körper führen und Verspannungen lösen.

Trotz der Behauptungen der Therapeuten gibt es jedoch keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Existenz des rhythmisches Pulsierens der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit oder für die Wirkungsweise der craniosacralen Therapie. Die Erfahrungen und Effekte, die von Patienten berichtet werden, können auf den Placeboeffekt zurückzuführen sein.

Anwendungsgebiete der craniosacralen Therapie

Die craniosacrale Therapie bietet eine breite Palette von Anwendungsgebieten zur Behandlung verschiedener Beschwerden. Sie kann hilfreich sein bei:

  • Beschwerden des Bewegungsapparates wie Rückenschmerzen, Nacken- und Schulterverspannungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Allergien und Asthma
  • Gelenkbeschwerden und Arthrose
  • psychosomatischen Krankheitsbildern wie Stress, Angstzuständen und Schlafstörungen

Auch bei Kindern hat die craniosacrale Therapie ihre Anwendung gefunden. Sie kann zur Behandlung von Hyperaktivität, nervösen Tics und Haltungsschäden eingesetzt werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der craniosacralen Therapie gibt. Vor einer Entscheidung für diese Therapieform ist es ratsam, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.

Vor- und Nachteile der craniosacralen Therapie

Vorteile Nachteile
  • Nicht-invasive Behandlungsmethode
  • Schonend und sanft
  • Keine Medikamente oder Operationen erforderlich
  • Keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit
  • Risiken bei unsachgemäßer Anwendung, insbesondere bei Manipulationen an Schädel und Wirbelsäule
  • Fehlende Anerkennung in der etablierten medizinischen Fachwelt

Risiken und Nebenwirkungen der craniosacralen Therapie

Bei unsachgemäßer Anwendung der craniosacralen Therapie können erhebliche Risiken bestehen, insbesondere bei Manipulationen an Schädel und Wirbelsäule. Das Risiko ist völlig unkalkulierbar, auch wenn die Behandlung als „nicht invasiv“, „sanft“ oder „schonend“ beschrieben wird. Insbesondere bei Neugeborenen kann die Behandlung zu Verletzungen des Gehirns führen, da die Spalten zwischen den Schädelknochen noch weit auseinanderstehen. Vor der Behandlung von Schädel oder Wirbelsäule ist eine vorherige Röntgenüberprüfung unerlässlich.

Risiken und Nebenwirkungen der craniosacralen Therapie
Risiken Nebenwirkungen
Unkalkulierbare Risiken Verletzungen des Gehirns, insbesondere bei Neugeborenen
Manipulationen an Schädel und Wirbelsäule Keine Röntgenüberprüfung vor der Behandlung

Kritische Stimmen zur craniosacralen Therapie

Einige Experten, wie der klinische Psychologe Colin Goldner, kritisieren die craniosacrale Therapie als unwirksam und gefährlich. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit dieser Behandlungsform, und die Risiken bei unsachgemäßer Anwendung sind erheblich. Es wird darauf hingewiesen, dass physiotherapeutische oder osteopathische Behandlungen nur von fachlich ausreichend qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden sollten.

Fazit

Die craniosacrale Therapie ist eine umstrittene Behandlungsmethode, für die es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für ihre Wirksamkeit gibt. Es besteht ein erhebliches Risiko bei unsachgemäßer Anwendung, insbesondere bei Manipulationen am Schädel und an der Wirbelsäule. Um mögliche Schäden zu vermeiden, ist eine vorherige Röntgenüberprüfung vor der Behandlung unerlässlich. Es wird dringend empfohlen, sich nur einer physiotherapeutischen oder osteopathischen Behandlung zu unterziehen, wenn diese ärztlich verordnet ist und von einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt wird.

FAQ

Ist die craniosacrale Therapie gefährlich?

Ja, bei unsachgemäßer Anwendung können erhebliche Risiken bestehen, insbesondere bei Manipulationen an Schädel und Wirbelsäule.

Was ist die craniosacrale Therapie?

Die craniosacrale Therapie ist eine Sonderform der Physiotherapie, genauer gesagt der Osteopathie. Sie basiert auf spezifischen Manipulationen von Knochen, Gelenken und Weichteilen.

Die Geschichte der craniosacralen Therapie?

Die genaue Entstehungsgeschichte ist umstritten. Sie wurde angeblich in den 1940er Jahren von dem amerikanischen Chiropraktiker William Garner Sutherland entwickelt. Es gibt jedoch andere Quellen, die besagen, dass sie bereits älter ist und auf den Osteopathen Andrew Taylor Still zurückgeht oder erst später von John Upledger entwickelt wurde.

Wie wirkt die craniosacrale Therapie?

Die craniosacrale Therapie basiert auf der Annahme, dass die Flüssigkeit im Gehirn und im Rückenmark rhythmisch pulsiert und dass Bewegungseinschränkungen der Schädelknochen, der Wirbelsäule oder des Beckens dieses Pulsieren stören können. Die Therapeuten verwenden spezielle Handgriffe, um Störungen der Hirnwasserströmung aufzuspüren und zu behandeln.

Welche Anwendungsgebiete hat die craniosacrale Therapie?

Die Anwendungsbereiche der craniosacralen Therapie sind vielfältig und umfassen unter anderem Beschwerden des Bewegungsapparates, Kopfschmerzen, Migräne, Allergien, Gelenkbeschwerden und psychosomatische Krankheitsbilder.

Welche Risiken und Nebenwirkungen hat die craniosacrale Therapie?

Bei unsachgemäßer Anwendung können erhebliche Risiken bestehen, insbesondere bei Manipulationen an Schädel und Wirbelsäule. Das Risiko ist völlig unkalkulierbar. Vor der Behandlung von Schädel oder Wirbelsäule ist eine vorherige Röntgenüberprüfung unerlässlich.

Welche kritischen Stimmen gibt es zur craniosacralen Therapie?

Einige Experten, wie der klinische Psychologe Colin Goldner, kritisieren die craniosacrale Therapie als unwirksam und gefährlich. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für ihre Wirksamkeit, und die Risiken bei unsachgemäßer Anwendung sind erheblich.

Was ist das Fazit zur craniosacralen Therapie?

Die craniosacrale Therapie ist umstritten und es gibt keinen ausreichenden wissenschaftlichen Beleg für ihre Wirksamkeit. Bei unsachgemäßer Anwendung bestehen erhebliche Risiken, insbesondere bei Manipulationen an Schädel und Wirbelsäule. Es wird empfohlen, sich nur einer physiotherapeutischen oder osteopathischen Behandlung zu unterziehen, wenn diese ärztlich verordnet und von einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt wird.

Quellenverweise

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