Warum spielen Tiere gerne?

Tiere spielen gerne, um ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln, ihre Motorik zu verbessern und sich auf die Jagd oder das Überleben vorzubereiten. Durch das Spiel lernen sie Wettbewerb und Kooperation, was für ihr Überleben in der Natur entscheidend ist. Zudem fördert es ihre geistige und körperliche Gesundheit.

Tiere spielen aus vielen der gleichen Gründe gerne, aus denen Kinder und Erwachsene gerne spielen. Körperliches Spielen trägt dazu bei, den Stresspegel zu reduzieren, und die meisten Wildtiere stehen ständig unter Stress, sei es bei der Nahrungssuche oder bei der Flucht vor der Jagd. Jede Gelegenheit, ein paar unbeschwerte Minuten mit gedankenlosem Spielen zu verbringen, ist eine Gelegenheit, die es wert ist, in die Tierwelt einzutauchen. Einen ganzen Tag in einem Zustand angespannter Wachsamkeit zu verbringen, wie es bei vielen Beutetieren der Fall ist, kann sich sehr nachteilig auf das Nervensystem und die geistige Leistungsfähigkeit eines Tieres auswirken. Spielen hilft Tieren auch dabei, stärkere Bindungen zu ihrer Herde oder ihren Besitzern aufzubauen.

Ein weiterer Grund, warum Tiere gerne spielen, besteht darin, ihre natürlichen Überlebensfähigkeiten zu verbessern. Was Besitzer möglicherweise als spielerische Aktivität betrachten, ist tatsächlich instinktives Verhalten gegenüber einem Haustier, wie zum Beispiel das Klettern auf Bäume, das Springen auf Spielzeug und das Laufen hinter Menschen. Ein Hund mit einem starken Hüteinstinkt wird sich beispielsweise auf eine Art Spiel einlassen, bei dem es darum geht, seine „Familienmitglieder“ zu „hüten“. Eine Katze springt auf ein kleines Spielzeug, denn das ist die gleiche Aktion, die sie auch beim Fangen eines echten Beutetiers in freier Wildbahn anwenden würde.

Meerschweinchen, Hamster, Rennmäuse und andere Beutetiere spielen gerne Spiele, die ihren natürlichen Flucht- und Verstecktrieb nachahmen. Ein als Haustier gehaltenes Beutetier schleicht sich oft in eine Röhre oder einen Lebensraum, um seinen Fluchtinstinkt aufrechtzuerhalten. Auch das Erklimmen von Gegenständen und das Finden neuer Verstecke gehört zum Spiel der Raub- und Raubtiere, da ein Raubtier heimlich jagt und ein Beutetier Tarnung nutzt, um sich zu verstecken.

Katzenspielzeug und Hundespielzeug sind oft so gestaltet, dass sie ihre natürlichen Nahrungsquellen oder Beute nachahmen. Raubtiere spielen gerne mit Spielzeugen, die so reagieren, als wären sie echt, etwa mit einem quietschenden, mausförmigen Spielzeug, das das Geräusch eines verletzten oder sterbenden Tieres nachahmt. Die Beschaffenheit oder Form eines Hunde- oder Katzenspielzeugs könnte auch für ein Haustier sehr attraktiv sein, das noch über den natürlichen Instinkt seiner Rasse zum Kauen, Kratzen oder Fangen verfügt. Das Spielen mit diesen Spielzeugen hilft einem Haustier, diese natürlichen Triebe zu stillen, ohne echten Menschen oder anderen Haustieren erheblichen Schaden zuzufügen.

Manche Tiere spielen gerne, weil es sie in guter körperlicher Verfassung hält. Ein Beutetier muss möglicherweise weite Strecken mit Höchstgeschwindigkeit zurücklegen, um einem Raubtier auszuweichen. Ein Raubtier muss seine Beute möglicherweise mit voller Geschwindigkeit verfolgen, bis sie gefangen wird. Durch die Nutzung eines Heimtrainers oder das Laufen im Hinterhof kann ein Haustier seine Herz-Kreislauf-Gesundheit aufrechterhalten und seine Ausdauer verbessern. Das körperliche Spiel mit menschlichen Besitzern und anderen Tieren trägt dazu bei, stärkere soziale Bindungen aufzubauen, nach denen sich viele Lasttiere von Natur aus sehnen.

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