Ein Mellotron ist ein elektro-mechanisches Musikinstrument, das Tonbandfilme verwendet, um Klang zu erzeugen. Es wurde in den 1960er Jahren populär und ist bekannt für seinen einzigartigen, warmen Klang, der häufig in der Rockmusik eingesetzt wird. Ideal für die Nachahmung von Orchester- und Chorklängen.
Ein Mellotron ist ein elektromechanisches Tasteninstrument, das als analoge Urform des Samplers gilt [1]. Es wurde in den 1960er Jahren in Birmingham, England, entwickelt und wird durch das Drücken der Tasten gespielt. Jede Taste löst eine Bewegung eines magnetischen Tonbands aus, das über einen Tonkopf gezogen wird. Beim Loslassen der Taste wird das Band durch eine Feder wieder in seine Ausgangsposition zurückgezogen. Durch das Abspielen verschiedener Abschnitte des Bands können unterschiedliche Klänge erzeugt werden [2].
Geschichte:
Das Mellotron entwickelte sich aus einem ähnlichen Instrument namens Chamberlin, konnte jedoch effizienter in Massenproduktion hergestellt werden. Die ersten Modelle waren für den Heimgebrauch konzipiert und enthielten eine Vielzahl von Klängen, einschließlich automatischer Begleitungen. Der Bandleader Eric Robinson und der Fernsehmoderator David Nixon halfen dabei, die ersten Instrumente zu bewerben, und Prominente wie Prinzessin Margaret waren frühzeitig begeisterte Nutzer. In den 1960er Jahren wurde es von Rock- und Popgruppen übernommen. Einer der ersten Pop-Songs, in dem das Mellotron zu hören war, war "Semi-Detached, Suburban Mr. James" von Manfred Mann (1966). Die Beatles verwendeten es in Tracks wie der Hit-Single "Strawberry Fields Forever" (1967). Der Keyboarder Mike Pinder von The Moody Blues nutzte es ebenfalls [2].
Funktionsweise:
Ein Mellotron kann verschiedene auf Magnetband aufgezeichnete Klänge wiedergeben. Typische mitgelieferte Klänge waren Flöte, Violinen, Bläser und Chöre. Es können jedoch auch eigene Klangaufnahmen angefertigt werden. Jedes Bandstreifen enthält drei Tonspuren, die durch Verschieben des Tonkopfes ausgewählt werden können. Bei einigen Modellen sind die Bänder in Abschnitte unterteilt, die über einen Motor angesteuert werden können. Dadurch stehen insgesamt bis zu 18 Instrumente zur Verfügung. Das Mellotron hat auch einen Pitch-Regler, mit dem die Tonhöhe variiert werden kann. Es erzeugt einen charakteristischen warmen und oft melancholischen Klang [1].
Verwendung und Einfluss:
Das Mellotron wurde vor allem im Progressive Rock der 1970er Jahre populär. Bands wie King Crimson, Genesis und Yes nutzten das Instrument auf ihren Alben und bei Live-Auftritten. Auch andere Künstler wie Jean Michel Jarre, Pink Floyd, Elton John und Led Zeppelin setzten das Mellotron gelegentlich in ihren Studioaufnahmen ein. Ende der 1970er Jahre wurden die Standardsounds des Mellotrons jedoch durch elektronische Imitate verdrängt, und in den 1980er Jahren wurde es größtenteils von elektronischen Samplern und Synthesizern abgelöst. Dennoch wird das eigentliche Instrument von einigen Bands weiterhin benutzt [1].