Hexenbutter ist ein gebräuchlicher Name, der sich im Allgemeinen auf die Art Tremella mesenterica bezieht, obwohl auch andere Arten den Namen Hexenbutter erhalten können. Tremella mesenterica gehört zu einer Gruppe gelatineartiger Pilzarten, von denen jede zum Stamm/Abteilung Basidiomycota gehört, die im Königreich Pilze vorkommt. Geleepilze werden aufgrund ihrer Konsistenz so genannt. Hexenbutterpilze werden aufgrund ihrer gallertartigen Konsistenz und gelben Farbe oft mit Marmelade verglichen.
Mitglieder des Stammes Basidiomycota werden allgemein als Gallertpilze bezeichnet und sollten nicht mit Mitgliedern des Stammes Ascomycota verwechselt werden, die allgemein als Gallertpilze bekannt sind. Geleepilze gehören zu drei verschiedenen Ordnungen: Tremellales, Auriculariales und Dacrymycetales. Jeder dieser drei Pilzverwandten hat eine gelbe Farbe und ein gehirnähnliches Aussehen, weshalb sie oft als gelber Hirnpilz bezeichnet werden.
Wie viele Pilze ist Tremella mesenterica, die gewöhnliche Hexenbutter, ein Parasit. Interessanterweise ernährt sich diese Art von anderen Pilzen. Die auserwählten Opfer der gewöhnlichen Hexenbutter sind Pilze, die sich von verrottendem Holz ernähren. Daher ist es wahrscheinlicher, dass Tremella mesenterica auf feuchtem oder verrottendem Holz wächst.
Auch die Art Tremella aurantia, auch Hexenbutter genannt, ist ein Parasit. Diese Art von Hexenbutter sieht Tremella mesenterica sehr ähnlich und man braucht oft ein Mikroskop, um sie voneinander zu unterscheiden. Tremella aurantia wächst wie seine Verwandten in Küstenwäldern wie denen der Sierra Nevada.
Der Name Hexenbutter wird auch der Art Dacrymyces palmatus gegeben. Diese Art unterscheidet sich von anderen Hexenbuttersorten dadurch, dass sie oranger gefärbt ist als ihre gelbstichigen Verwandten. Dacrymyces palmatus unterscheidet sich von anderer Hexenbutter auch dadurch, dass es kein Parasit ist. Diese Art ist saprobisch, das heißt, sie lebt von totem oder verwesendem Pflanzenmaterial. Insbesondere kommt Dacrymyces palmatus meist im verwesenden Pflanzenmaterial von Nadelbäumen vor.
Die meisten gelatineartigen Pilze, also Mitglieder des Stammes Basidiomycota, sind essbar. Sie haben weder Geruch noch Geschmack, können aber einem kulinarischen Gericht eine unverwechselbare Textur verleihen. Eine übliche Art, diese Pilze zu essen, besteht darin, sie zu trocknen, zu rehydrieren und in die Suppe zu geben. Es wird berichtet, dass gelatineartige Pilze in China angeblich die Durchblutung und Atmung verbessern. Es wird angenommen, dass Chemikalien, die in bestimmten Gallertpilzarten enthalten sind, eine gerinnungshemmende Wirkung haben.
Einer europäischen Osterlegende zufolge bedeutete das Auftauchen des Hexenbutterpilzes an der Tür oder dem Tor eines Hauses, dass ein Hexenzauber auf das Haus und die Familie gerichtet war. Das einzige Mittel, um den bösen Zauber aufzuheben, bestand darin, den gelben Pilz mit etwas Scharfem zu durchbohren, bis er starb.
Es ist wichtig zu beachten, dass gebräuchliche Namen, die sich auf bestimmte Arten beziehen, je nach Region und Sprache variieren können. Viele Pilze sind hochgiftig und können den gleichen gebräuchlichen Namen wie eine gutartige Art erhalten. Daher muss man sich vor dem Verzehr jeglicher Art von Pilzen über die taxonomische Identität der Pilze im Klaren sein. Beispielsweise wird die Art Exidia Glandulosa, ein vor allem in England vorkommender schwarzer Pilz, auch häufig als Hexenbutter bezeichnet. Diese Art ist giftig und daher ungenießbar.