Die industrielle Radiographie ist eine Methode zur Prüfung von Fehlern und versteckten Defekten in verschiedenen Materialarten mit Röntgen- oder Gammastrahlung. Die industrielle Radiographie ähnelt insofern der medizinischen Röntgentechnologie, als ein Film ein Bild eines zwischen ihm und einer Strahlungsquelle platzierten Gegenstands aufzeichnet. Durch die Durchdringung der Strahlung entsteht ein klares Bild der inneren Struktur des Materials, wobei eventuelle Dichteanomalien, wie z. B. Risse, deutlich sichtbar sind. Diese „verborgene Sicht“-Funktion der industriellen Radiographie macht sie zu einem zerstörungsfreien Prüfmittel zur Prüfung des Verschleißes und der Gleichmäßigkeit von Werkstücken sowie möglicher Mängel an neu hergestellten Artikeln. Obwohl die in der Radiographie verwendeten Strahlungsquellen im Allgemeinen keine Gesundheitsrisiken darstellen, sollten stets entsprechende Sicherheitsmaßnahmen befolgt werden.
Verborgene Fehler und Mängel in der Struktur eines Gegenstands können ohne invasive oder zerstörende Prüftechniken oder Röntgenbildgebung nicht erkannt werden. Da das Schneiden neu geschweißter Teile zur Überprüfung der Schweißnahtintegrität beispielsweise eher kontraproduktiv ist, ist die industrielle Radiographie eine attraktive Option für nicht -destruktive Diagnostik. Die Technologie kann auch in der Bauindustrie eingesetzt werden, um Bewehrungsstäbe oder Rohre in Betonkonstruktionen vor dem Bohren oder Schneiden zu lokalisieren. Es wird sogar als Sicherheitshilfe eingesetzt, um verschlossene Container nach Schmuggelware, Waffen oder blinden Passagieren zu durchsuchen.
Das Grundprinzip des Prozesses ist recht einfach und allen Radiographieanwendungen gemeinsam. Strahlung aus einer kontrollierten Quelle kann das Prüfobjekt durchdringen und einen speziell formulierten Film freilegen. Wenn die Strahlung den Artikel durchdringt, wird ein Teil davon von der Molekularstruktur des Materials absorbiert. Die Menge der absorbierten Strahlung hängt von der Dichte und Zusammensetzung des Materials ab. Einfach ausgedrückt hängt die Menge der Strahlung, die durch den Gegenstand dringt, um den Film zu belichten, von der Dichte des Materials ab.
Da Risse, Risse und Taschen im Material offensichtlich eine unterschiedliche Dichte aufweisen, werden sie durch unterschiedliche Belichtungswerte gekennzeichnet sein, da bei der Belichtung mehr oder weniger Strahlung in diese Stellen eindringt. Dadurch entsteht ein sehr genaues Bild der inneren Struktur des Artikels. Objekte, die in einem geschlossenen Raum platziert werden, erscheinen auch als Anomalien, wenn sie Strahlung ausgesetzt werden, sodass Untersuchungsscans ohne Öffnen eines Behälters möglich sind. Mit der industriellen Radiographie können auf diese Weise verschiedenste Materialien gescannt werden, darunter Metalle, Keramik, Beton, Mauerwerk, Kunststoffe, Holz und organische Fasern.
Strahlungsquellen für die industrielle Radiographie hängen vom verwendeten Verfahren ab. Betatrons und Linearbeschleuniger werden typischerweise zur Erzeugung von Röntgenphotonen verwendet, und radioaktive Isotope wie Cäsium-137, Kobalt-60 und Iridium-192 werden zur Erzeugung von Gammastrahlung verwendet. Obwohl diese Strahlungsquellen als sicher gelten, müssen die Bediener stets alle für die verwendete Ausrüstung spezifischen Sicherheitsmaßnahmen strikt befolgen.